Das Wort zum Sonntag – 26. Sonntag im Jahreskreis – Tiersegnung
Liebe Pfarrgemeinde!
Kürzlich wurde ich vom Stadtmagazin „LINZA!“ durch Chefredakteur Wilhelm Holzleitner zum Thema Hunde befragt und möchte anlässlich unserer Tiersegnung Auszüge dieses Interviews hier wiedergeben:
Sehr geehrter Herr Pfr. Zeiger, reden wir erst mal über Hunde. “Aber das sind doch nur Tiere“, hört man Nicht-Hundebesitzer oft verständnislos graumeln, wenn sie den liebevollen Umgang von Vierbeinerfreunden mit ihren Wuffis beobachten.
Vielleicht fehlt Leuten, die sich so äußern, ganz einfach der Sensus dafür. Dass Tiere Geschöpfe Gottes sind, übersteigt möglicherweise manche Vorstellungskraft, weil das eben auch den Glauben an einen liebenden Schöpfergott voraussetzt. Aber auch die moderne Evolutionsbiologie hat ja längst unter Beweis gestellt, dass Tiere in vieler Hinsicht ganz ähnlich dem Menschen empfinden, wahrnehmen und sich verhalten.
Und genau das mag auch eine der großen Kränkungen der Menschheit sein, wie sie Sigmund Freud beschreibt. Zuerst mussten die Menschen durch Kopernikus erkennen, dass die Sonne sich halt nicht um die Erde dreht wir eben nicht das Zentrum des Weltalls sind. Und nun müssen wir erkennen, dass unsere Spezies möglicherweise doch nicht so einzigartig ist, wie wir das bisher arroganterweise gedacht haben. Da ist es halt einfacher und dem gekränkten Ego zuträglicher, das Mitgeschöpf als „nur ein Tier“ – also letztlich als belebtes aber gefühlloses Etwas zu sehen.
Kommen Hunde eigentlich in den Himmel? Und gibt es dort überhaupt genügend Kauknochen und Couches?
Selbstverständlich kommen Hunde in den Himmel. Alle Tiere kommen in den Himmel. Schon im Alten Testament können wir beim Propheten Jesaja lesen: „Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Knabe kann sie hüten. Kuh und Bärin freunden sich an, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind.“ Und Papst Franziskus hält in seiner Enzyklika „Laudato si“ klar fest: “Das ewige Leben wird ein miteinander erlebtes Staunen sein, wo jedes Geschöpf in leuchtender Verklärung seinen Platz einnehmen und etwas haben wird, um es den endgültig befreiten Armen zu bringen.” Das lässt an Deutlichkeit ja nun wirklich nichts fehlen. Naja – und für ausreichend Kauknochen und Couches hat Gott schon längst gesorgt – da bin ich mir sicher.
Und falls es all dieser Erkenntnis zum Trotz dann immer noch Menschen gibt, die den Himmel partout nicht mit ihren Mitgeschöpfen teilen wollen, dann wird sich für sie sicher irgendwo ein abgeschiedener steriler Raum finden, wo sie sich aus tiefstem Herzen der Einsamkeit erfreuen können.
Hunde sind Menschen von der Fähigkeit, Gefühle und Empathie zu empfinden, sehr ähnlich. Sind Hunde die „besseren“ Menschen?
Sie sind so wie wir geliebte Geschöpfe Gottes, denen wir Menschen mit Respekt und Wertschätzung zu begegnen haben. Gott zeigt uns durch sie, was Liebe bedeutet und was Treue heißt. Und vielleicht ist das gerade in unserer Zeit wichtiger denn je.
Ihr Pfarrer
Kürzlich wurde ich vom Stadtmagazin „LINZA!“ durch Chefredakteur Wilhelm Holzleitner zum Thema Hunde befragt und möchte anlässlich unserer Tiersegnung Auszüge dieses Interviews hier wiedergeben:
Sehr geehrter Herr Pfr. Zeiger, reden wir erst mal über Hunde. “Aber das sind doch nur Tiere“, hört man Nicht-Hundebesitzer oft verständnislos graumeln, wenn sie den liebevollen Umgang von Vierbeinerfreunden mit ihren Wuffis beobachten.
Vielleicht fehlt Leuten, die sich so äußern, ganz einfach der Sensus dafür. Dass Tiere Geschöpfe Gottes sind, übersteigt möglicherweise manche Vorstellungskraft, weil das eben auch den Glauben an einen liebenden Schöpfergott voraussetzt. Aber auch die moderne Evolutionsbiologie hat ja längst unter Beweis gestellt, dass Tiere in vieler Hinsicht ganz ähnlich dem Menschen empfinden, wahrnehmen und sich verhalten.
Und genau das mag auch eine der großen Kränkungen der Menschheit sein, wie sie Sigmund Freud beschreibt. Zuerst mussten die Menschen durch Kopernikus erkennen, dass die Sonne sich halt nicht um die Erde dreht wir eben nicht das Zentrum des Weltalls sind. Und nun müssen wir erkennen, dass unsere Spezies möglicherweise doch nicht so einzigartig ist, wie wir das bisher arroganterweise gedacht haben. Da ist es halt einfacher und dem gekränkten Ego zuträglicher, das Mitgeschöpf als „nur ein Tier“ – also letztlich als belebtes aber gefühlloses Etwas zu sehen.
Kommen Hunde eigentlich in den Himmel? Und gibt es dort überhaupt genügend Kauknochen und Couches?
Selbstverständlich kommen Hunde in den Himmel. Alle Tiere kommen in den Himmel. Schon im Alten Testament können wir beim Propheten Jesaja lesen: „Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Knabe kann sie hüten. Kuh und Bärin freunden sich an, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind.“ Und Papst Franziskus hält in seiner Enzyklika „Laudato si“ klar fest: “Das ewige Leben wird ein miteinander erlebtes Staunen sein, wo jedes Geschöpf in leuchtender Verklärung seinen Platz einnehmen und etwas haben wird, um es den endgültig befreiten Armen zu bringen.” Das lässt an Deutlichkeit ja nun wirklich nichts fehlen. Naja – und für ausreichend Kauknochen und Couches hat Gott schon längst gesorgt – da bin ich mir sicher.
Und falls es all dieser Erkenntnis zum Trotz dann immer noch Menschen gibt, die den Himmel partout nicht mit ihren Mitgeschöpfen teilen wollen, dann wird sich für sie sicher irgendwo ein abgeschiedener steriler Raum finden, wo sie sich aus tiefstem Herzen der Einsamkeit erfreuen können.
Hunde sind Menschen von der Fähigkeit, Gefühle und Empathie zu empfinden, sehr ähnlich. Sind Hunde die „besseren“ Menschen?
Sie sind so wie wir geliebte Geschöpfe Gottes, denen wir Menschen mit Respekt und Wertschätzung zu begegnen haben. Gott zeigt uns durch sie, was Liebe bedeutet und was Treue heißt. Und vielleicht ist das gerade in unserer Zeit wichtiger denn je.