Das Wort zum Sonntag – 25. Sonntag im Jahreskreis

Liebe Pfarrgemeinde!

Seit vielen Jahren begleitet mich immer im Herbst ein Gedicht von Rainer Maria Rilke. Für mich ist dieser Text auch ein Gebet, das ich gerade in diesen Tagen wieder im Herzen trage. Heute möchte ich uns allen diese Gedanken mit auf den Weg in den Herbst geben. Herbsttag

Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

Ich wünsche uns allen einen guten, von Gott gesegneten Herbst!

Ihr Pfarrer