Das Wort zum Sonntag – 19. Sonntag im Jahreskreis

Liebe Pfarrgemeinde!

Jesus weiß, wie wichtig es ist sich Zeit zum Gebet zu nehmen. Zeit mit dem Vater in Kontakt zu bleiben. Diese Zeit dürfen auch wir uns gönnen. Wir können unseren Freunden ruhig einmal sagen: „Geht schon voraus. Ich komme nach.“ Im Gebet können wir Gott alles sagen und im Gebet können wir still werden um Gottes Stimme zu hören. Ein spezieller Ort, ein Berg, eine Kirche oder ähnliches kann eine Hilfe sein.

Während wir als Jünger auf Jesus warten, sitzen wir alle im selben Boot und wir kennen den Gegenwind, der unser Boot in heftige Bedrängnis bringt. Wenn Jesus dann wieder ganz unerwartet in unser Leben tritt, erschrecken wir manchmal und haben Angst. Wir werden uns bewusst, dass wir oft nicht in der Liebe gelebt haben, die er uns vorgelebt hat. Doch Jesus hört nicht auf zu uns sagen: „Habt Vertrauen, ich bin es. Fürchtet euch nicht!“ So können wir inmitten des Sturms und trotz unserer eigenen Angst wieder Hoffnung schöpfen.

Manchmal reicht uns Jesu Zuspruch aber nicht. Wir wollen mehr. Petrus drückt dieses Mehr-Wollen aus. Er will nicht in seiner Situation verweilen. Er sehnt sich nach Veränderung und er will gleich zu Jesus und fragt gar nicht erst, ob das möglich ist oder nicht. Er vertraut Jesus. Jesus unterstützt Petrus in seinem Vorhaben und kommt seiner Bitte nach. Jesus lässt sich auf Menschen ein, die ihm vertrauen.

Als Petrus wieder einen realistischen Blick bekommt, überkommt ihn sofort die Angst, die das Vertrauen verdrängt. Er droht unter zu gehen. Dennoch hat er genug Vertrauen in Jesus um zu wissen, dass er von ihm Hilfe erwarten kann. Jesus zögert nicht. Er bewahrt Petrus vor dem Ertrinken und fragt ihn: „Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?“ Nicht vorwurfsvoll sondern mit einem Lächeln. So als wollte er sagen: „Du Petrus, der du mich doch kennst und weißt, wie sehr du mir vertrauen kannst, warum hast du gezweifelt? Hab nur Mut, dann sind wunderbare Dinge möglich.“

Und als sie ins Boot gestiegen sind, legt sich der Wind und die Jünger wissen: Da ist Gott am Werk. Jesus ist wirklich Gottes Sohn.

Ihr Pfarrer