Das Wort zum Sonntag – 17. Sonntag im Jahreskreis

Liebe Pfarrgemeinde!

Nach den Maßstäben des gesunden Menschenverstandes ist es nicht sehr klug, alles auf eine Karte zu setzen. Leicht kann man dabei sein ganzes Vermögen verspielen – es sei denn, man würde hundertprozentig wissen, dass die Karte, auf die man gesetzt hat, gewinnt. Der Haken and er Sache ist aber, dass man das eben im Vorhinein nicht weiß.

Ob der Kaufmann, von dem Jesus im Gleichnis sagt, er habe sein ganzes Vermögen aufgebraucht, um eine einzige wertvolle Perle zu gewinnen, unklug oder klug handelt, hängt davon ab, was er sich mit dem durch seinen Totaleinsatz erworbenen Besitz dieser Perle einhandelt.

Der französische Philosoph Blaise Pascal hat das Problem von den Gewinnchancen her durchdacht und herausgefunden, dass es klüger ist, darauf zu setzen, dass es ein ewiges Leben gebe, als darauf, dass es keins gibt. Denn im einen Fall gewinnt man unendlich viel, während man im anderen Fall nicht allzu viel verliert. Der Haken an der Sache ist nur, dass richtige Spielernaturen – wie die Psychologen herausgefunden haben – Menschen sind, die im Grunde gar nicht gewinnen wollen, sondern verzweifelt weiterspielen, bis sie alles verloren haben.

Ihr Pfarrer