Das Wort zum Sonntag – 13. Sonntag im Jahreskreis – Patrozinium
Liebe Pfarrgemeinde!
Ein Fisch, der ins Netz gerät, hat seine Freiheit verloren. Sein Leben ist verwirkt. Alles, was er jetzt noch tun kann, ist ein wenig zappeln um vielleicht doch noch zu entkommen. Aber vergeblich: bald wird er in der Bratpfanne enden.
Fische zu fangen, damit Menschen sie essen können: dazu knüpfen die Fischer ihre Netze.
Für Menschen aber kann ein Netz eine ganz andere Bedeutung haben: Ein Mensch, der ins Netz fällt, ist gerettet. Während er sonst aus der Zirkuskuppel auf den harten Boden stürzen würde, und schwer verletzt oder tot wäre, fängt das Netz ihn auf. Ihm ist nichts passiert! Wer ein Netz unter sich ausgespannt weiß, der ist frei. Menschen aufzufangen, ihnen das Leben zu retten und Freiheit zu geben: dazu spannen Menschen Netze aus.
„Von jetzt an wirst du Menschen fangen“: Petrus musste umlernen. Mit dem Netz umzugehen, das hatte er von Jugend an gelernt. Bisher hatte er damit Fische gefangen. Jetzt aber gab ihm Jesus eine neue Aufgabe. Nicht mehr Fische sollte er fangen, sondern Menschen. Und nicht mehr zum Verzehr sollte er sie fangen, dazu, ihnen das Leben zu nehmen, sondern auffangen sollte er sie, um sie vor dem Tod zu bewahren, um ihnen Sicherheit und Freiheit zu geben. Petrus musste doppelt umlernen.
Vom Ende des 2. Jahrhunderts an gibt es Bilder, auf denen die Taufe als Fischfang dargestellt wird. Taufe bedeutete demnach: „Fische", also Menschen zu fangen - aber nicht einzufangen, um ihnen die Freiheit zu rauben, sondern aufzufangen vor dem Abgrund. Für den, der durch die Taufe in die Kirche eingegliedert wurde, sollte die Gemeinde das rettende Netz sein. Wer sich von diesem Netz aufgefangen wusste, dessen Leben war gerettet, der war frei, der konnte ohne Angst weiterleben.
„Von jetzt an wirst du Menschen fangen": Ja, Petrus musste umlernen. Doppelt umlernen. Das eine haben wir inzwischen gelernt: Nicht für Fische, sondern für Menschen unsere Netze zu knüpfen. Das zweite zu lernen, bleibt eine lebenslange Aufgabe für unsere Gemeinden und für jeden einzelnen: den anderen nicht einzufangen, um ihm Leben und Freiheit zu nehmen, sondern ihn aufzufangen, um ihm Leben und Freiheit zu ermöglichen.
Wer an einem solchen Netz knüpft, darf hoffen, auch selber von ihm aufgefangen zu werden.
Ihr Pfarrer
Ein Fisch, der ins Netz gerät, hat seine Freiheit verloren. Sein Leben ist verwirkt. Alles, was er jetzt noch tun kann, ist ein wenig zappeln um vielleicht doch noch zu entkommen. Aber vergeblich: bald wird er in der Bratpfanne enden.
Fische zu fangen, damit Menschen sie essen können: dazu knüpfen die Fischer ihre Netze.
Für Menschen aber kann ein Netz eine ganz andere Bedeutung haben: Ein Mensch, der ins Netz fällt, ist gerettet. Während er sonst aus der Zirkuskuppel auf den harten Boden stürzen würde, und schwer verletzt oder tot wäre, fängt das Netz ihn auf. Ihm ist nichts passiert! Wer ein Netz unter sich ausgespannt weiß, der ist frei. Menschen aufzufangen, ihnen das Leben zu retten und Freiheit zu geben: dazu spannen Menschen Netze aus.
„Von jetzt an wirst du Menschen fangen“: Petrus musste umlernen. Mit dem Netz umzugehen, das hatte er von Jugend an gelernt. Bisher hatte er damit Fische gefangen. Jetzt aber gab ihm Jesus eine neue Aufgabe. Nicht mehr Fische sollte er fangen, sondern Menschen. Und nicht mehr zum Verzehr sollte er sie fangen, dazu, ihnen das Leben zu nehmen, sondern auffangen sollte er sie, um sie vor dem Tod zu bewahren, um ihnen Sicherheit und Freiheit zu geben. Petrus musste doppelt umlernen.
Vom Ende des 2. Jahrhunderts an gibt es Bilder, auf denen die Taufe als Fischfang dargestellt wird. Taufe bedeutete demnach: „Fische", also Menschen zu fangen - aber nicht einzufangen, um ihnen die Freiheit zu rauben, sondern aufzufangen vor dem Abgrund. Für den, der durch die Taufe in die Kirche eingegliedert wurde, sollte die Gemeinde das rettende Netz sein. Wer sich von diesem Netz aufgefangen wusste, dessen Leben war gerettet, der war frei, der konnte ohne Angst weiterleben.
„Von jetzt an wirst du Menschen fangen": Ja, Petrus musste umlernen. Doppelt umlernen. Das eine haben wir inzwischen gelernt: Nicht für Fische, sondern für Menschen unsere Netze zu knüpfen. Das zweite zu lernen, bleibt eine lebenslange Aufgabe für unsere Gemeinden und für jeden einzelnen: den anderen nicht einzufangen, um ihm Leben und Freiheit zu nehmen, sondern ihn aufzufangen, um ihm Leben und Freiheit zu ermöglichen.
Wer an einem solchen Netz knüpft, darf hoffen, auch selber von ihm aufgefangen zu werden.