Das Wort zum Sonntag – 11. Sonntag im Jahreskreis

Liebe Pfarrgemeinde!

Lasst uns heute über das Gleichnis vom Senfkorn nachdenken, das uns der Evangelist Markus im heutigen Evangelium aufzeigt. Darin vergleicht Jesus das Reich Gottes mit einem kleinen Senfkorn, das zwar winzig ist, aber dann zu einem großen Baum heranwächst, unter dessen Ästen die Vögel Zuflucht finden. Dieser Baum ist ein wunderbares Sinnbild für uns Christen. Wie der Baum sollen auch wir fest in unserem Glauben verwurzelt sein und unseren Nächsten Schutz und Geborgenheit bieten. Unser Glaube mag vielleicht klein und zart sein wie ein Senfkorn, doch wenn wir ihn pflegen und nähren, kann er zu etwas Großem, Starkem und Lebendigem heranwachsen. Genau wie der Baum sollen wir Früchte tragen, um andere zu ernähren - nicht nur mit materiellen Gaben, sondern vor allem mit Liebe, Verständnis und geistiger Nahrung. Lasst uns füreinander da sein, Trost und Hoffnung spenden, wenn es jemandem schwerfällt. Lasst uns einander Unterschlupf und Geborgenheit bieten, wenn Stürme toben.

Doch der Baum gibt uns noch eine weitere wichtige Lehre: Nicht nur anderen sollen wir Schutz bieten, sondern auch uns selbst. Lasst uns in unserem Herzen einen inneren Frieden schaffen, eine Oase der Ruhe und Besinnung. Nur wenn wir selbst im Einklang mit Gott und der Welt leben, können wir auch andere mit unserer Kraft und Ausstrahlung erfüllen.

Lasst uns also wie der Baum sein, fest im Glauben verwurzelt, Schutz und Geborgenheit spendend, Früchte tragend zur Ernährung anderer - und gleichzeitig in uns selbst den inneren Frieden findend.

Im Leben gibt es Menschen, denen man gerne nahe sein möchte. Einfach nur in ihrer Nähe zu sein, auch ohne ein Wort zu sagen, lässt einen die Ruhe spüren. Solche Menschen besuche ich gerne und verbringe Zeit mit ihnen. Oft sind es Menschen, die wenig Worte machen, aber sehr gut zuhören können. Sie sind einfach da! Sie geben immer Ratschläge und Trost. Meine lieben Freunde, in dieser Welt voller Lärm und Herausforderungen brauchen wir mehr von solchen Menschen. Lasst uns versuchen, Quellen des Friedens und der Liebe für uns selbst, aber auch für andere zu sein.

Ihr Pfarrer