Das Wort zum Sonntag – Ostersonntag
Liebe Pfarrgemeinde!
In einem Stiegenhaus irgendwo in Linz oder vielleicht auch ganz wo anders findet folgendes Gespräch statt:
„Ostern“, sagt Frau Purkart, „damit kann ich nichts anfangen. Sicher, die Kinder freuen sich über die bunten Ostereier, über die Schokoladehasen und über das ganze Drumherum. Frühlingsfest, das verstehe ich ja noch. Die Osterglocken, die Palmkatzerl und die Natur, die wieder erwacht. Aber dieses christliche Ostern? Diese Geschichte mit Jesus, der wieder aus dem Grab herauskommt? Im Fernsehen haben sie neulich sogar gezeigt, dass das so alles gar nicht stimmen kann. Tot ist tot, da helfen auch noch so fromme Geschichten nichts.“
„Na ja“, sagt darauf Frau Slezak, „jetzt, wo der Karl und ich arbeitslos sind, da könnten wir ein bisserl Hoffnung schon ganz gut brauchen. Schaut euch doch an, wie deprimiert mein Mann durch die Gegend schleicht. Es hat ja doch alles keinen Sinn, sagt er oft, oder sogar: Hat das Leben überhaupt einen Sinn?“
„Moment!“, wirft Frau Winkler ein, „Was soll ich denn sagen? Seit mein Lois tot ist, macht mich das Alleinsein richtig grüblerisch. Ich denke oft darüber nach, ob nach dem Tod was kommt. Tot ist tot, das reicht mir nicht. Vielleicht gibt es ja so etwas wie eine Seelenwanderung oder ein ewiges Leben. Wer weiß?“
„Ich glaube daran!“, sagt die alte Frau Stelzmüller oben aus dem 4. Stock. „Ich glaube an das ewige Leben. Nein, besser: ich glaube an Jesus. Wenn der wirklich ist, was er ist, - nämlich der Sohn Gottes -, dann bleibt er nicht im Tod. Gott ist stärker - und irgendwo muss sich das doch zeigen und klar werden. Drum geh ich zu Ostern gern in die Kirche, sogar in die Feier der Osternacht. Die Kirche ist dann zu Beginn ganz dunkel, so wie der Tod, und danach trägt der Pfarrer die Osterkerze herein, die Lichter werden angezündet, und man spürt: Das Leben ist wie neu geschenkt.“
Soweit also das Gespräch.
Man könnte es auch als eine kleine Ostertheologie im Stiegenhaus bezeichnen. Wie auch immer: Christus ist für sie alle auferstanden! Für die Skeptiker, die nur gelten lassen, was sich beweisen lässt. Für die vom Leben Enttäuschten, die nicht wissen, worauf sie noch hoffen können. Für die Trauernden, denen der Tod zur offenen Frage und oft auch zur offenen Wunde wurde. Und für die Glaubenden, die in Ostern eine Kraft erfahren, die sie auch durch die Dunkelheiten des Lebens trägt.
Christus ist für alle gestorben und auferstanden. Auch für Sie und mich.
Wie immer Sie selber dazu stehen:
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Osterfest!
Ihr Pfarrer
In einem Stiegenhaus irgendwo in Linz oder vielleicht auch ganz wo anders findet folgendes Gespräch statt:
„Ostern“, sagt Frau Purkart, „damit kann ich nichts anfangen. Sicher, die Kinder freuen sich über die bunten Ostereier, über die Schokoladehasen und über das ganze Drumherum. Frühlingsfest, das verstehe ich ja noch. Die Osterglocken, die Palmkatzerl und die Natur, die wieder erwacht. Aber dieses christliche Ostern? Diese Geschichte mit Jesus, der wieder aus dem Grab herauskommt? Im Fernsehen haben sie neulich sogar gezeigt, dass das so alles gar nicht stimmen kann. Tot ist tot, da helfen auch noch so fromme Geschichten nichts.“
„Na ja“, sagt darauf Frau Slezak, „jetzt, wo der Karl und ich arbeitslos sind, da könnten wir ein bisserl Hoffnung schon ganz gut brauchen. Schaut euch doch an, wie deprimiert mein Mann durch die Gegend schleicht. Es hat ja doch alles keinen Sinn, sagt er oft, oder sogar: Hat das Leben überhaupt einen Sinn?“
„Moment!“, wirft Frau Winkler ein, „Was soll ich denn sagen? Seit mein Lois tot ist, macht mich das Alleinsein richtig grüblerisch. Ich denke oft darüber nach, ob nach dem Tod was kommt. Tot ist tot, das reicht mir nicht. Vielleicht gibt es ja so etwas wie eine Seelenwanderung oder ein ewiges Leben. Wer weiß?“
„Ich glaube daran!“, sagt die alte Frau Stelzmüller oben aus dem 4. Stock. „Ich glaube an das ewige Leben. Nein, besser: ich glaube an Jesus. Wenn der wirklich ist, was er ist, - nämlich der Sohn Gottes -, dann bleibt er nicht im Tod. Gott ist stärker - und irgendwo muss sich das doch zeigen und klar werden. Drum geh ich zu Ostern gern in die Kirche, sogar in die Feier der Osternacht. Die Kirche ist dann zu Beginn ganz dunkel, so wie der Tod, und danach trägt der Pfarrer die Osterkerze herein, die Lichter werden angezündet, und man spürt: Das Leben ist wie neu geschenkt.“
Soweit also das Gespräch.
Man könnte es auch als eine kleine Ostertheologie im Stiegenhaus bezeichnen. Wie auch immer: Christus ist für sie alle auferstanden! Für die Skeptiker, die nur gelten lassen, was sich beweisen lässt. Für die vom Leben Enttäuschten, die nicht wissen, worauf sie noch hoffen können. Für die Trauernden, denen der Tod zur offenen Frage und oft auch zur offenen Wunde wurde. Und für die Glaubenden, die in Ostern eine Kraft erfahren, die sie auch durch die Dunkelheiten des Lebens trägt.
Christus ist für alle gestorben und auferstanden. Auch für Sie und mich.
Wie immer Sie selber dazu stehen:
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Osterfest!