Das Wort zum Sonntag – 26. Sonntag im Jahreskreis
Liebe Pfarrgemeinde!
An diesem Sonntag möchte ich uns eine kurze Geschichte von Pedro Calderon de la Barca ans Herz legen. Sie trägt den Titel
Der gute Mensch am Höllentor
Die Hölle war total überfüllt, und noch immer stand eine lange Schlange am Eingang. Schließlich musste sich der Teufel selbst heraus begeben, um die Leute fortzuschicken. „Bei mir ist nur noch ein einziger Platz frei“, sagte er, „den muss der größte Sünder bekommen.“
Der Teufel hörte sich die Verfehlungen der einzelnen an. Aber was auch immer sie ihm erzählten, nichts schien ihm schrecklich genug, als dass er dafür den letzten Platz in der Hölle hergeben mochte. Doch da stand noch ein Mann ganz für sich allein, den er noch nicht befragt hatte. „Was haben Sie denn getan?“ fragte ihn der Teufel. „Nichts“, sagte der Mann, „ich bin ein guter Mensch und nur aus Versehen hier.“ „Aber Sie müssen doch etwas getan haben“, sagte der Teufel, „jeder Mensch stellt etwas an.“
„Ich sah es wohl“, sagte der „gute Mensch“, „aber ich hielt mich davon fern. Ich sah, wie Menschen ihre Mitmenschen verfolgten, aber ich beteiligte mich niemals daran. Sie haben Kinder hungern lassen und in die Sklaverei verkauft; sie haben auf den Schwachen herum getrampelt. Überall um mich herum haben Menschen Übeltaten jeder Art begangen. Ich allein widerstand der Versuchung und tat nichts.“
„Absolut nichts?“ fragte der Teufel ungläubig, „sind Sie sich völlig sicher, dass Sie das alles mitangesehen haben?“
„Vor meiner eigenen Tür“, sagt der „gute Mensch“.
„Und nichts haben Sie getan?“ wiederholte der Teufel. „Nein!“
„Komm herein, mein Sohn, der Platz gehört dir!“
Und als er den „guten Menschen“ einließ, drückte sich der Teufel zur Seite, um nicht mit ihm in Berührung zu kommen.
Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen von Herzen
Ihr Pfarrer
An diesem Sonntag möchte ich uns eine kurze Geschichte von Pedro Calderon de la Barca ans Herz legen. Sie trägt den Titel
Der gute Mensch am Höllentor
Die Hölle war total überfüllt, und noch immer stand eine lange Schlange am Eingang. Schließlich musste sich der Teufel selbst heraus begeben, um die Leute fortzuschicken. „Bei mir ist nur noch ein einziger Platz frei“, sagte er, „den muss der größte Sünder bekommen.“
Der Teufel hörte sich die Verfehlungen der einzelnen an. Aber was auch immer sie ihm erzählten, nichts schien ihm schrecklich genug, als dass er dafür den letzten Platz in der Hölle hergeben mochte. Doch da stand noch ein Mann ganz für sich allein, den er noch nicht befragt hatte. „Was haben Sie denn getan?“ fragte ihn der Teufel. „Nichts“, sagte der Mann, „ich bin ein guter Mensch und nur aus Versehen hier.“ „Aber Sie müssen doch etwas getan haben“, sagte der Teufel, „jeder Mensch stellt etwas an.“
„Ich sah es wohl“, sagte der „gute Mensch“, „aber ich hielt mich davon fern. Ich sah, wie Menschen ihre Mitmenschen verfolgten, aber ich beteiligte mich niemals daran. Sie haben Kinder hungern lassen und in die Sklaverei verkauft; sie haben auf den Schwachen herum getrampelt. Überall um mich herum haben Menschen Übeltaten jeder Art begangen. Ich allein widerstand der Versuchung und tat nichts.“
„Absolut nichts?“ fragte der Teufel ungläubig, „sind Sie sich völlig sicher, dass Sie das alles mitangesehen haben?“
„Vor meiner eigenen Tür“, sagt der „gute Mensch“.
„Und nichts haben Sie getan?“ wiederholte der Teufel. „Nein!“
„Komm herein, mein Sohn, der Platz gehört dir!“
Und als er den „guten Menschen“ einließ, drückte sich der Teufel zur Seite, um nicht mit ihm in Berührung zu kommen.
Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen von Herzen