Das Wort zum Sonntag – 3. Fastensonntag

Liebe Pfarrgemeinde!

Lukas erzählt uns, dass einige aus der Menge Jesus von einem Massaker an Galiläern durch Pilatus berichten. Die Absicht der Menge scheint zu sein, Jesus zu bitten, ihnen zu erklären, warum diese Menschen leiden mussten. Es war üblich, das Leiden der Menschen als Beweis für ihre Sündhaftigkeit zu deuten. Jesus stellt diese Interpretation in Frage. Diejenigen, die massakriert wurden, waren nicht mehr oder weniger sündig als diejenigen, die Jesus von der Situation berichten. Jesus entgegnet, dass selbst ein tödlicher Unfall, eine Naturkatastrophe, nicht als Strafe für die Sünde gedeutet werden dürfe.

Die Worte Jesu scheinen auf den ersten Blick wie Feuer und Schwefel zu klingen. Jesus sagt im Wesentlichen: "Tut Buße oder es kommt so, wie es bei diesen Menschen gekommen ist; alle sind Sünder vor Gott und verdienen Gottes Strafe".

Der Ton ändert sich jedoch im folgenden Gleichnis. Das Gleichnis vom unfruchtbaren Feigenbaum stellt die Geduld und Hoffnung des Gärtners der Sachlichkeit des Gutsbesitzers gegenüber. Als er aufgefordert wird, den Feigenbaum zu fällen, weil er keine Früchte trägt, rät der Gärtner zur Geduld. Wenn er ihn richtig pflegt, kann der unfruchtbare Feigenbaum noch Früchte tragen.

In diesem Gleichnis finden wir ein Bild für Gottes Geduld und Hoffnung, während er sein Reich vorbereitet. Gott ruft uns zur Umkehr auf, und es liegt in seiner Macht, uns für unser Versagen, uns von unserer Sündhaftigkeit abzuwenden, zu bestrafen. Und doch ist Gott barmherzig. Er zögert die Bestrafung hinaus und kümmert sich um uns, damit wir noch die Früchte tragen, die er sich von uns wünscht.

Dies ist also unser Grund zur Hoffnung: Gott weigert sich nicht nur, uns zu verlassen, sondern er kümmert sich um uns, auch wenn wir keine Anzeichen für seine Bemühungen zeigen. Das Evangelium der nächsten Woche wird ein noch deutlicheres Bild von der Art der Barmherzigkeit geben, die Gott uns entgegenbringt.

Als Christen sind wir aufgerufen, uns voll am Aufbau des Reiches Gottes zu beteiligen. In diesem Fall möchte ich die Gelegenheit nutzen, um allen zu danken, die Interesse gezeigt haben, als Kandidaten im Pfarrgemeinderat mitzuarbeiten, aber auch an den Wahlen teilzunehmen. Lasst uns beten, dass unsere Teilnahme Früchte für uns und unsere Pfarre tragen möge.

Ihr Pfarrer